WLAN-Sicherheit: So schützt Du Dein Heimnetzwerk optimal

Weltweiter Angriff auf Router: Ist die Fritzbox sicher?

Dem weltweiten Angriff auf DSL-Router, der hunderttausende Speedport-Geräte der Telekom lahmlegte, werden wahrscheinlich weitere folgen. Viele Fritzbox-Nutzer fragen sich daher: Ist mein Router sicher? n-tv.de hat nachgefragt.

Nicht nur Computer sind heutzutage Angriffsziele von Hackern, schon längst haben diese das sogenannte Internet der Dinge für sich entdeckt. Mit Millionen vernetzten Geräten vom Thermostat über das Garagentor bis zum Babyfon ist es für die Cybergangster ein Schlaraffenland, weil der Schutz oft vernachlässigt oder sogar komplett weggelassen wird. Besonders attraktiv sind für sie natürlich auch Router, über die all die vernetzten Geräte Verbindung zum Internet haben. Sehen die Kriminellen eine Möglichkeit, die Schaltzentralen zu übernehmen, schlagen sie zu.

Beim Großangriff, der rund 900.000 Speedport-Router der Deutschen Telekom lahmlegte, sahen sie ein Einfallstor über den Port 7547, den Hersteller und Provider (Internetanbieter) für Wartung und Updates nutzen. Theoretisch ist so ein Angriff auch bei den in Deutschland weit verbreiteten Fritzboxen möglich. Schließlich waren die Berliner 2014 Ziel eines Angriffs auf den Fernzugriffs-Port. Müssen sich Besitzer eines dieser Router-Modelle also Sorgen machen? n-tv.de hat beim Hersteller AVM nachgefragt.

Fehler in Programmierung der Speedport-Geräte

"Fritzbox-Modelle sind von den Angriffen nicht betroffen", teilte die Pressesprecherin mit, weil AVM auf ein weitreichendes Sicherheitskonzept setze. Dazu zählten unter anderem die Einhaltung von Standards, regelmäßige externe und interne Tests, regelmäßige Updates und die Beobachtung von weltweiten Sicherheitsthemen.

Ein Angriff über den Port 7547, wie es im Falle der Speedport-Router versucht wurde, würde von der Fritzbox grundsätzlich abgewiesen, erklärt die Pressesprecherin. Nur ein Provider könne dem Gerät einen Verbindungswunsch mitteilen. Andere Funktionen seien über diesen Port nicht erreichbar.

Bei den betroffenen Speedport-Router war der Port dagegen auch für andere Anfragen aus dem Internet offen. Die Angreifer nutzten dabei einen Fehler in der Software des Routers, der schon länger bekannt war. "Heise Online" berichtet, die Sicherheitslücke sei bereits am 7. November in DSL-Routern des irischen Providers Eir entdeckt worden. Die Telekom hätte wahrscheinlich viel früher etwas unternehmen können, um ihre Kunden zu schützen.

Nutzer müssen mitspielen

Selbst wenn AVM keine Fehler macht und seine Router immer auf dem neuesten Stand hält, sind die Fritzboxen aber nur dann wirklich sicher, wenn auch die Nutzer mitspielen. Sie müssen starke Passwörter verwenden und Updates installieren beziehungsweise die Aktualisierung dem Hersteller überlassen. Bei der Fernzugriffs-Lücke im Jahr 2014 beispielsweise haben viele Fritzbox-Besitzer viel zu spät reagiert und das schnell zur Verfügung gestellte Update erst nach Wochen oder gar Monaten installiert. Ähnlich verhielt es sich bei einem wichtigen Sicherheitsupdate Anfang dieses Jahres.

Um keine Aktualisierung zu verpassen, nutzt man bei Fritzboxen am besten die automatische Update-Funktion. Dazu öffnet man die Benutzeroberfläche des Routers, indem man in die Adresszeile des Browsers fritz.box eingibt. Unter System - Update - Auto-Update bietet AVM drei Möglichkeiten an: Man kann alle verfügbaren Aktualisierungen oder nur sicherheitsrelevante Updates automatisch installieren lassen. Außerdem gibt's die Option, sich nur über neue Fritz-OS-Versionen informieren zu lassen und dann die Aktualisierung manuell vorzunehmen.

So schützen Sie Ihren Router vor Hacker-Attacken

Dummerweise kann diese Funktion aber auch gegen Sie verwendet werden, weil per UPnP auch die Konfiguration des Routers verändert werden kann.

Das geschieht auch regelmäßig, beispielsweise bei Netzwerkdruckern, die sich Druckaufträge auch via Internet schicken lassen wollen. Das Problem: Manchmal öffnen solche Anwendungen Zugänge, über die sich auch Fremde ins Netz einschleichen könnten. Eine weitere Möglichkeit ist Schadsoftware, die von einem infizierten Gerät aus den Router so weit für sich öffnet, dass sie etwa weitere Schadsoftware nachladen oder sich selbst von dort aus verbreiten kann.

Deshalb gilt: Schalten Sie UPnP im Router ab, wenn Sie es nicht unbedingt brauchen.

Für Hacker verlockend: der Fernzugriff

Auf viele Router kann per Browser oder App auch aus der Ferne zugegriffen werden. Bei den beliebten FritzBox-Routern von AVM heißt die entsprechende Funktion beispielsweise "MyFritz", andere Hersteller geben solchen Diensten andere Namen. Generell aber gilt: Alle Funktionen, die einen Fernzugriff ermöglichen, die das Wort "Remote" im Titel tragen, können potenziell gefährlich sein. Egal wie gut sie gesichert sein mögen, bieten sie Hackern doch zumindest eine Angriffsfläche.

Und mal ehrlich: Wann müssen Sie denn wirklich von unterwegs auf Ihren Heimrouter zugreifen? Deshalb gilt auch hier: Abschalten!

Kein Update verpassen

Nicht immer sind es Fehlkonfigurationen oder Anwenderfehler, die Kriminellen die Tür zum Router öffnen. Sie nutzen aber ständig Sicherheitslücken in der Routersoftware aus. Doch meist werden solche Lücken von den Herstellern gestopft, sobald diese davon erfahren. Deshalb sollte man mit seinem Router kein Update verpassen.

Manche Geräte bieten eine automatische Update-Funktion. So sucht das Gerät selbst regelmäßig nach neuer Betriebssoftware. Ist eine solche Funktion nicht vorhanden, sollte man sich angewöhnen, regelmäßig selbst auf den Seiten des Herstellers danach zu suchen. Ein sich wiederholender Eintrag im Kalender, etwa wöchentlich oder 14-tägig, hilft, diese Routine nicht zu vergessen.

Stellt man fest, dass es schon über einen längeren Zeitraum, womöglich Jahre, keine solchen Updates mehr gegeben hat, sollte man sich informieren, ob für das fragliche Routermodell Sicherheitslücken bekannt sind, die der Hersteller nicht mehr geschlossen hat. Im Zweifel ist es dann ratsam, auf ein neueres Modell umzusteigen.

WLAN-Sicherheit: So schützt Du Dein Heimnetzwerk optimal

Du weißt nicht, ob Dein Heim­net­zw­erk aus­re­ichend vor frem­dem Zugriff geschützt ist? Dann haben wir hier die wichtig­sten Tipps zur WLAN-Sicher­heit für Dich.

Ein Funknetz (WLAN) bietet Hacker:innen mehr Angriffs­fläche als ein kabel­ge­bun­denes Net­zw­erk (LAN). Denn beim Funknet­zw­erk muss keine physikalis­che Leitung angezapft wer­den – die Dat­en sind inner­halb des WLAN-Sende­bere­ichs grund­sät­zlich „für alle” sicht­bar.

Auch wenn der Router, welchen Du von uns erhältst, im Aus­liefer­ungszu­s­tand bere­its eine mit WPA2 abgesicherte WLAN-Verbindung eingestellt hat, soll­test Du einige Dinge beacht­en, um unberechtigten Zugang zu Deinem Heim­netz zu ver­hin­dern. Wir geben Dir hier deshalb einige Tipps zur WLAN-Sicher­heit mit auf den Weg.

WEP, WPA, WPA2 oder WPA3: Welche Verschlüsselungsmethode ist die beste?

„WPA2” (Wi-Fi Pro­tect­ed Access, Ver­sion 2) ist der aktuell am häu­fig­sten genutzte und unter­stützte Sicher­heits­stan­dard. Inzwis­chen gibt es sog­ar „WPA3”, das ist die mod­ern­ste Ver­schlüs­selungsmeth­ode, welche von vie­len Routern und Geräten unter­stützt wird. Aber lei­der noch nicht von allen.

Wäh­le nach Möglichkeit immer die neueste Ver­schlüs­selungsmeth­ode für Deinen Router. Falls manche Geräte damit Prob­leme haben, prüfe, ob ein Update möglich ist oder set­ze die Ein­stel­lung wieder auf WPA2 zurück.

Ältere Ver­schlüs­selungsmeth­o­d­en wie „WEP” und „WPA” gel­ten heute nicht mehr als sich­er und soll­ten nicht mehr genutzt wer­den.

Im oben ste­hen­den Video erk­lärt Dir unser WLAN-Experte Patryk noch ein­mal die wichtig­sten WLAN-Begriffe. Möcht­est Du wis­sen, wie Du mehr aus Deinem Heim­netz her­ausholst, empfehlen wir Dir diesen Beitrag. Dort hat Patryk ein paar Tipps für Dich, wie Du Dein WLAN opti­mieren kannst.

Warum sollte ich das voreingestellte WLAN-Kennwort ändern?

Das vor­eingestellte WLAN-Ken­nwort stellt sich­er, dass Dein Heim­net­zw­erk vom ersten Moment an geschützt ist. Jed­er mit Zugang zu Deinem Router kann sich anhand dieses Pass­worts mit Deinem WLAN verbinden. Möcht­est Du das ver­hin­dern, ändere das Ken­nwort über die Benutze­r­ober­fläche Deines Routers. Wie das geht, erfährst Du übri­gens in unseren Gerätean­leitun­gen.

Dabei ist ein sicheres WLAN-Ken­nwort (oder auch „WLAN-Schlüs­sel”) wichtig: Achte darauf, dass Du keine nahe­liegen­den (also leicht zu erra­ten­den) Begriffe als Pass­wort wählst. Opti­mal sind möglichst zufäl­lige Kom­bi­na­tio­nen aus Buch­staben, Zahlen und Son­derze­ichen. Je länger das Ken­nwort ist, desto bess­er. Ver­mei­de das­selbe Pass­wort für unter­schiedliche Inter­net­di­en­ste zu ver­wen­den.

Tipp: Nutze zur Erstel­lung und Ver­wal­tung Dein­er Ken­nwörter am besten einen Pass­wort-Man­ag­er. Dazu find­est Du in diesem Beitrag mehr Infos. Oder Du schaust hier ein­mal nach, wie Du ein sicheres Pass­wort erstellst.

WLAN-Sicherheit: Die SSID ändern und die Frage nach der Sichtbarkeit

Außer­dem soll­test Du den vor­eingestell­ten Namen Deines WLANs (Deine WLAN-Ken­nung oder „SSID” (Ser­vice Set Iden­ti­fi­er)) ändern. Dabei kannst Du gerne kreativ wer­den, wie unser sep­a­rater Beitrag hierzu ver­rät.

Den Namen Deines WLANs (SSID) auszublenden hinge­gen bietet keinen wirk­lichen, zusät­zlichen Schutz: Ist dieser für die Umge­bung „nicht sicht­bar”, senden ins­beson­dere Win­dows-Rech­n­er soge­nan­nte Broad­cast-Anfra­gen an alle WLANs, die sie bis­lang „ken­nen”. Diese Anfra­gen sind unver­schlüs­selt, sodass ein Angreifer die SSID auf diesem Wege rel­a­tiv prob­lem­los her­aus­find­en kön­nte.

Noch prob­lema­tis­ch­er ist allerd­ings, dass Hacker:innen Dein Win­dows-Gerät bei abgeschal­teter SSID im Router mit einem eige­nen, bösar­ti­gen WLAN verbinden kön­nte. Also soll­test Du die SSID bess­er weit­er­hin nicht aus­blenden.

Halte Deine Geräte auf dem Laufenden

Wichtig beim The­ma WLAN-Sicher­heit ist zudem, dass Du immer darauf acht­est, dass die Router-Soft­ware – auch Firmware – genan­nt auf dem aktuellen Stand ist. Voda­fone-Router führen Updates automa­tisch durch. Hier musst Du also nichts machen.

Hast Du einen eige­nen Router oder eine DSL FRITZ!Box: Prüfe regelmäßig, ob Updates zur Ver­fü­gung ste­hen. Schau in den Ein­stel­lun­gen nach, ob die Möglichkeit beste­ht, automa­tis­che Updates zu instal­lieren. Sie sind nicht nur beim Router wichtig, son­dern auch bei Deinen anderen WLAN-Geräten wie Smart­phone und Tablet. Schau also bei Deinen Geräten, dass Du immer up-to-date bist.

Richte ein sicheres Gast-WLAN ein

Du bekommst häu­fig Besuch und Deine Freund:innen sollen Dein WLAN mit­nutzen kön­nen? Dann richte am besten ein sicheres Gast-WLAN ein. Dieses ist von Deinem pri­vat­en Heim­netz getren­nt, so dass Dein Besuch ins Inter­net kann, aber keinen Zugriff auf andere Geräte und Dat­en in Deinem Heim­netz hat.

Das Gast-WLAN sich­erst Du ähn­lich stark ab, wie Du das auch mit Deinem „nor­malen” Zugang tust und ver­rätst die Zugangs­dat­en nur Deinen Freund:innen. Deine eige­nen Zugangs­dat­en hältst Du geheim. Ändere in regelmäßi­gen Abstän­den das Ken­nwort Deines Gast-WLANs.

Übri­gens: Viele Smart­phones, Tablets und andere WLAN-Geräte ermöglichen es Dir oder Deinem Besuch, das WLAN-Ken­nwort kom­fort­a­bel zu teilen. Auch aus diesem Grund ist es rat­sam, ein sep­a­rates Gast-WLAN einzuricht­en, damit Du die Kon­trolle behältst, wer Zugang zu Deinem Heim­netz hat.

Exkurs: sichere WLAN-Nutzung an öffentlichen Hotspots

Grund­sät­zlich gilt: Sei beim Sur­fen an öffentlichen WLAN-Hotspots noch vor­sichtiger. Schon deshalb, weil viele öffentliche Hotspots unver­schlüs­selt sind. Das sind die WLANs, in die Du ohne Eingabe eines Pass­worts reinkommst. Die Über­tra­gung der Dat­en wird in solchen WLAN-Net­zen nicht ver­schlüs­selt.

Unsere Empfehlung für Dich: Versende an öffentlichen Hotspots im Zweifel keine sen­si­blen Dat­en wie beim Online-Bank­ing oder E-Mails schreiben, denn diese Dat­en kön­nen von Hacker:innen poten­ziell aus­ge­späht wer­den.

Achte bei der Nutzung von Inter­net­di­en­sten darauf, dass eine per SSL ver­schlüs­selte Inter­netverbindung ver­wen­det wird. Dies erkennst Du daran, dass die URL mit „HTTPS://” begin­nt. Viele Brows­er zeigen dies auch anhand eines Schloss-Sym­bols an. Oder sorge sel­ber für eine sichere Datenüber­tra­gung, in dem Du eine ver­schlüs­selte VPN-Verbindung nutzt.

An ander­er Stelle erfährst Du bei uns, wie Du möglicher­weise schlecht­en WLAN-Emp­fang verbessern kannst.

Wie schützt Du Dein Heim­net­zw­erk? Hast Du noch mehr Tipps zur WLAN-Sicher­heit? Ver­rate es uns in den Kom­mentaren!

Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels