Universität Mannheim

Was ist Spear Phishing und wie lässt es sich vermeiden?

Spear Phishing ist ein gezielter Phishing-Angriff , bei dem Einzelpersonen, Organisationen oder Unternehmen per E-Mail oder sonstiger elektronischer Nachricht zur Preisgabe persönlicher Informationen bewegt werden. Was Spear Phishing besonders gefährlich macht, ist, dass die Nachrichten speziell beschaffen sind, um möglichst authentisch zu wirken, sodass der Eindruck entsteht, sie stammen von einem vertrauenswürdigen Absender.

Wie funktioniert Spear Phishing?

Ein Spear-Phishing-Angriff beginnt damit, dass der Täter sich ein bestimmtes Ziel aussucht und dessen persönliche Daten wie z. B. den Arbeitgeber, Freunde, die Heimatstadt und zuletzt getätigte Online-Einkäufe recherchiert. Mit diesen gesammelten Informationen kann sich der Angreifer als vertrauenswürdiger Absender tarnen und eine realistisch aussehende Nachricht verfassen, die nur zum Schein vom Arbeitgeber, einem Freund oder einem bekannten Unternehmen stammt.

Warum ist Spear Phishing so effektiv?

Spear Phishing ist so wirksam, weil die Opfer ganz gezielt mit sehr glaubwürdig wirkenden Nachrichten angesprochen werden. Selbst die besten Cybersicherheits-Protokolle können keine E-Mails von bekannten Kontakten abwehren. Man sollte meinen, dass es ganz einfach ist, einen Spear-Phishing-Angriff zu enttarnen, aber täuschen Sie sich nicht: Solche Nachrichten können sehr überzeugend sein.

Was die Wirksamkeit von Spear Phishing angeht, spielen Social-Engineering-Taktiken eine überragende Rolle. Bei erfolgreichen Angriffen machen die Nachrichten einen so überzeugenden Eindruck, dass das Opfer leicht auf den Trick hereinfällt. So können zum Beispiel die verwendeten Designelemente sehr authentisch wirken, und die Absenderadressen können echte E-Mail-Adressen sein – nämlich dann, wenn sich der Täter eigens für den Spear-Phishing-Angriff mittels Identitätsdiebstahl die E-Mail-Adresse eines weiteren Opfers angeeignet hat.

Beim Spear Phishing ist es häufig so, dass eine scheinbar ganz normale Nachricht vom E-Mail-Konto des Mitarbeiters oder gar des Firmenchefs eines namhaften Unternehmens versendet wird. Manchmal ist eine solche harmlos wirkende Mail auch als Benachrichtigung einer bekannten App wie Microsoft Teams oder Google getarnt. In beiden Fällen wird das potenzielle Opfer direkt angesprochen und enthält die Nachricht persönliche Informationen.

Ab hier funktioniert das Ganze dann wie ein ganz gewöhnlicher Phishing-Angriff. Die Nachricht enthält einen schädlichen Link oder Anhang sowie drängende Formulierungen wie „Bitte umgehend prüfen“ oder „Ihr Konto wird gelöscht, wenn Sie nicht unverzüglich handeln“. Diese Dringlichkeit führt dazu, dass sich die Opfer nur auf das Anliegen konzentrieren und ihnen entgeht, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugehen könnte.

Wie viele Einzelpersonen oder Unternehmen täglich Opfer eines Spear-Phishing-Angriffs werden, ist nicht bekannt. Einem Bericht zufolge waren im Jahr 2019 88 % aller befragten Unternehmen einem Spear-Phishing-Angriff ausgesetzt, die meisten sogar mehr als 10 Mal.

Beispiele für Spear-Phishing-Angriffe

Von Spear Phishing sind große und kleine Unternehmen gleichermaßen betroffen, und auch bekannte Einzelpersonen werden häufig zum Ziel. Vor Spear Phishing ist niemand gefeit – auch nicht Twitter-Mitarbeiter oder Jeff Bezos.

Facebook und Google

Einer der größten Spear-Phishing-Angriffe hatte zwei der weltweit größten Tech-Unternehmen zum Ziel: Facebook und Google. Der Angreifer gab sich als Mitarbeiter von Quanta aus, einem taiwanesischen Lieferanten sowohl von Facebook als auch von Google, und verschickte gefälschte Rechnungen, die von den Finanzabteilungen schließlich auch bezahlt wurden.

So konnte er 100 Millionen USD erbeuten, bevor der Schwindel aufflog. Dank ihrer gewaltigen Ressourcen konnten die Tech-Giganten den Angreifer ausfindig machen und strafrechtlich verfolgen lassen, sodass sie fast die Hälfte der gestohlenen Gelder zurückerhielten.

Ubiquiti Networks

Im Jahr 2015 wurde Ubiquiti Networks, Hersteller von Netzwerkkomponenten, bei einem Spear-Phishing-Angriff um 46,7 Millionen USD betrogen. Die Angreifer, die es auf die Finanzabteilung abgesehen hatten, gaben sich als Mitarbeiter aus und stellten betrügerische Forderungen. Das Unternehmen konnte zwar einen Teil der gestohlenen Summe wiedererlangen, das meiste war allerdings verloren.

Twitter

Im Jahr 2020 wurden im Zuge eines Spear-Phishing-Betrugs die Konten berühmter Twitter-Nutzer wie Jeff Bezos, Elon Musk und Kanye West gehackt. Die Hacker hatten sich als IT-Kräfte ausgegeben und die Twitter-Mitarbeiter dazu gebracht, ihnen die Sicherheitsanmeldedaten für ein unternehmensinternes Tool auszuhändigen, mit dem sie bei mehr als 45 Benutzerkonten die Passwörter und die Methode der Zwei-Faktor-Authentifizierung zurücksetzen konnten.

Über die geknackten Konten haben die Hacker dann Nachrichten abgesetzt, die den Followern versprachen, dass sie beim Senden von Bitcoins an ein bestimmtes Konto die doppelte Menge zurückerhalten würden. Da diese Tweets von den verifizierten Twitter-Konten prominenter Persönlichkeiten ausgingen, wurden einige Benutzer so erfolgreich um einige Bitcoins ärmer gemacht.

Epsilon

Im Jahr 2011 wurde der australische Internetdienstanbieter Epsilon Opfer eines Spear-Phishing-Angriffs. Die gefälschten E-Mails waren an für E-Mails zuständige Mitarbeiter gerichtet und führten dazu, dass die Angreifer auf mehrere Hundert E-Mail-Adressen von Kunden zugreifen und die Sicherheitssysteme des Unternehmens kompromittieren konnten. Es folgten mehrere weitere Spear-Phishing-Angriffe. Zu den Opfern gehörten Dutzende Kunden von Epsilon.

Betrug im Zusammenhang mit der Zusammenarbeitsfunktion von Google Drive

Im Jahr 2020 kam es zu einem Spear-Phishing-ähnlichen Betrug bei Google, wobei dieses Mal einzelne Benutzer und nicht das Unternehmen an sich betroffen waren. Hierbei wurde die Zusammenarbeitsfunktion von Google Drive ausgenutzt: Google-Benutzer erhielten eine E-Mail, die sie darüber informierte, dass jemand anders mit ihnen zusammen an einem Projekt arbeiten möchte. Auch das Wired-Magazin war Ziel des Angriffs. Hier enthielt die Google-Benachrichtigung einen Link zu einem betrügerischen russischen E-Mail-Konto.

Was ist der Unterschied zwischen Phishing und Spear Phishing?

Während bei einem Phishing-Angriff ein weites Netz ausgeworfen und versucht wird, viele Opfer auf einmal zu ködern, zielt Spear Phishing auf ganz bestimmte Personen oder Unternehmen ab. Bei beiden Angriffsformen werden Nachrichten von scheinbar seriösen Quellen verschickt, sodass die Opfer davon überzeugt sind, es mit echten und vertrauenswürdigen Absendern zu tun zu haben.

Phishing-E-Mails enthalten vage und weniger spezifische Botschaften. Weil mit ihnen möglichst viele Menschen angesprochen werden sollen, müssen die Nachrichten allgemeiner gehalten sein. Damit ein Phishing-Angriff Erfolg hat, reicht es schon aus, wenn nur ein geringer Teil der potenziellen Opfer darauf hereinfällt.

Spear-Phishing-Angriffe hingegen zielen bei identischem Prinzip nur auf bestimmte Personen oder Gruppen ab. Die Angreifer holen sich Informationen zu ihren Opfern ein und verwenden alle Sorgfalt darauf, möglichst individuelle Nachrichten zu verfassen. Sowohl Phishing- als auch Spear-Phishing-Nachrichten stammen häufig von scheinbar authentischen Absenderadressen, wobei der Wortlaut einer Spear-Phishing-Nachricht in der Regel noch persönlicher und zielgerichteter ist.

Andere Arten von Phishing

Es gibt auch noch andere Arten von Phishing, die leicht von der klassischen Betrugsmasche abweichen.

Beim Angler-Phishing werden die Opfer über Social-Media-Beiträge, Direktnachrichten und sonstige Benachrichtigungen geködert.

Beim Whaling gibt sich der Betrüger als Geschäftsführer eines Unternehmens aus, wodurch die Seriosität und die Dringlichkeit der Nachricht untermauert wird.

Barrel-Phishing , auch als Double-Barrel Phishing bekannt, ist ein aus zwei Phasen bestehender Angriff, mit dem auf bestimmte Einzelpersonen abgezielt wird. Als Erstes wird mit einer harmlosen Nachricht das Vertrauen des Opfers gewonnen. Anschließend folgt eine weitere E-Mail, die einen schädlichen Link oder Anhang enthält, und es kommt zum eigentlichen Angriff.

Beim Vishing oder auch „Voice Phishing“ erfolgt der Betrugsversuch über das Telefon statt per E-Mail. Der Betrüger gibt sich als Mitarbeiter einer Behörde aus, z. B. des Finanzamts, und bedrängt das Opfer zur Herausgabe vertraulicher Daten wie der Sozialversicherungsnummer.

Als Smishing werden Phishing-Versuche per SMS oder Textnachrichten bezeichnet.

Beim Pharming werden Benutzer auf schädliche Websites geleitet, die mittels DNS-Hijacking eingerichtet wurden. Die Opfer eines Pharming-Angriffs werden auf authentisch wirkende Websites geleitet, die in Wahrheit gefälscht sind.

Beim Evil-Twin-Phishing (dt. „böser Zwilling“) richten Hacker ein gefälschtes, unverdächtig erscheinendes WLAN-Netzwerk ein und verleiten ihre Opfer zur Eingabe ihrer Anmeldedaten.

Beim Catfishing wird eine fiktive Identität in einem sozialen Netzwerk mit dem Ziel angelegt, das Vertrauen eines Opfers zu gewinnen. Mithilfe der Catfishing-Taktiken wollen die Angreifer in der Regel Geld ergaunern.

So können Sie Phishing-Angriffe verhindern

Am besten schützen Sie sich vor Spear-Phishing-Angriffen, wenn Sie sich mit den grundlegenden Aspekten der Cybersicherheit vertraut machen, z. B. woran Sie eine verdächtige E-Mail erkennen und was Sie tun können, wenn Sie eine erhalten.

Mögliche Merkmale von verdächtigen E-Mails sind Grammatikfehler, die einem Muttersprachler nicht unterlaufen würden, Tippfehler, die von Nachlässigkeit zeugen, die Frage nach vertraulichen Informationen (diese würden seriöse Unternehmen niemals per E-Mail anfordern) und unerwünschte Anhänge. Links oder Anhänge in Spear-Phishing-E-Mails wirken oft unverdächtig und erwecken den Anschein, dass sie von einem bekannten und vertrauenswürdigen Absender stammen.

Verborgene Anzeichen einer Spear-Phishing-E-Mail: (a) außergewöhnlich dringlicher oder unprofessioneller Tonfall in der Betreffzeile; (b) Tippfehler; (c) allgemeine oder fehlende Anrede; (d) geringfügige Grammatikfehler; (e) unübersichtliche Links; (f) ungewöhnliche Textabstände oder Mischung unterschiedlicher Schriftarten.

Für einen besseren Schutz vor Spear-Phishing-Angriffen sollten Sie sich die Absenderadresse ganz genau ansehen. Die Falschschreibung eines Namens oder eine ungewöhnliche Domäne könnte auf einen Betrug hinweisen. Auch der Anhang hat mitunter einen verdächtigen oder unsinnigen Namen. Wenn die Nachricht von einer bekannten Person oder einer offiziellen Stelle stammt, aber ein seltsames oder unübliches Anliegen enthält, wenden Sie sich direkt an die Person und bitten sie um Bestätigung der Echtheit.

Außerdem sollten Sie die grundlegenden Konventionen für E-Mail-Sicherheit und das Surfen im Internet befolgen, indem Sie z. B. nicht auf verdächtige Links klicken, sich starke Passwörter ausdenken, sichere und anonyme Browser verwenden und Ihre Software regelmäßig aktualisieren. Wichtig ist auch eine regelmäßige Datensicherung, sodass nichts verloren geht, sollte Ihr Konto einmal Opfer eines Angriffs werden.

Eine Sicherheitssoftware kann die Anti-Phishing-Funktionen Ihres bevorzugten E-Mail-Clients außerdem auf sinnvolle Weise ergänzen. Mit der besten Antivirus-Software können Sie verhindern, dass Sie Opfer eines Spear-Phishing-Angriffs werden.

Mit AVG Antivirus können Sie sich vor Spear-Phishing-Angriffen schützen

AVG AntiVirus Free nutzt sechs Sicherheitsebenen zum Schutz Ihrer Daten und zur Abwehr potenzieller Angreifer. Zu den weiteren Funktionen gehören der integrierte Web-Schutz, der vor verdächtigen Websites warnt, sowie ein E-Mail-Schutz, der gefährliche E-Mails und verdächtige Links blockiert.

Es gibt aber auch noch andere Angriffe als Phishing, bei denen die Hacker mit verschiedenen Arten von Malware wie Spyware oder Ransomware Geräte beschädigen und Daten entwenden. Vorbeugungs- und Sicherheitsmaßnahmen sind angesichts der zunehmenden Verbreitung von Onlinebedrohungen wichtiger denn je. AVG AntiVirus Free bietet rund um die Uhr Schutz vor allen Varianten, die sich aktuell im Umlauf befinden.

AVG AntiVirus FREE schützt Ihr Gerät und sorgt dafür, dass Sie weder einem Spear-Phishing- noch einem anderen Onlineangriff zum Opfer fallen. Machen Sie aus Ihrem Gerät eine Festung, in der Ihre persönlichen Dokumente und Daten sicher aufgehoben sind. Holen Sie sich noch heute die branchenführenden Sicherheitsfunktionen von AVG – völlig kostenlos.

Woran erkenne ich eine Phishing-Mail?

11.02.2021 von Svenja Koch

Methoden und Beispiele aktueller Phishing-Angriffe

Phishing beschreibt den Versuch des Online-Diebstahls von sensiblen Daten mithilfe des Versands gefälschter E-Mails oder SMS. Die Opfer werden von Cyberkriminellen mittels täuschend echter E-Mails auf gefälschte Internetseiten von Banken, Onlineshops oder anderen Onlinediensten gelockt, um dort deren Benutzerkennungen und Passwörter zu ergattern. Die so erbeuteten Daten werden beispielsweise für Kontoplünderungen oder Hackerangriffe auf Unternehmen verwendet.

Eine effektive Möglichkeit, sich vor Phishing-Angriffen zu schützen, ist sicherlich, sich mit den Vorgehensweisen der Cyberkriminellen und den unterschiedlichen Formen des Phishing vertraut zu machen.

Methoden des Phishing

Hinter Phishing-Angriffen steckt grundsätzlich das Ziel, vertrauliche Informationen zu erbeuten. Diese Methode ist nicht neu und auch kein reines Phänomen des digitalen Zeitalters. Zeitlich vor der Online-Variante etablierte sich bereits die telefonische Methode, mit der Kriminelle über Anrufe mit vergleichbaren Techniken versucht haben, vertrauliche Informationen von ihren Opfern zu erbeuten. Diese Form des Phishing ist nach wie vor bis heute verbreitet.

Durch das Internet hat die Angriffsmethode des Online-Phishing jedoch deutlich an „Populariät“ gewonnen. Der Grund dafür ist, dass es mit niedrigem Aufwand möglich ist, eine große Menge an potenziellen Opfern zu anvisieren. Bei plumpen Phishing-Versuchen kommen Massenmails zum Einsatz, die Cyberkriminelle wahllos verschicken. Obwohl solche Nachrichten einfacher als Fälschungen zu erkennen sind, geht von ihnen die gleiche potenzielle Gefahr aus.

Mittlerweile gehen Cyberkriminelle intelligenter und systematischer vor: Beim Spear Phishing werden die Empfänger sorgfältig recherchiert und ausgewählt und erhalten von den Kriminellen E-Mails, die auf sie persönlich zugeschnitten sind und damit sehr glaubwürdig wirken.

Bei Spear Phishing handelt es sich also im Wesentlichen um eine ausgefeiltere Spielart von Phishing-Angriffen, bei der die Hacker sich als Geschäftspartner, Freund oder Dienstleister – wie etwa die eigene Bank oder PayPal – ausgeben. Sie verwenden einen bekannten Absendernamen, um Vertrauen zu erwecken. In der E-Mail werden Sie aufgefordert, auf einen manipulierten Link zu klicken oder vertrauliche Informationen zu übermitteln, wie Passwörter, Bankverbindungen oder andere personenbezogene Daten.

Unter der Bezeichnung SMS-Phishing oder Smishing ist eine weitere Vorgehensweise bekannt. Hierbei handelt es sich um Nachrichten mit ähnlichen Inhalten wie bei den Phishing-Mails, jedoch verschicken die Angreifer diese via SMS.

Aufbau einer Phishing-Mail

Typischerweise zeichnet sich eine Phishing-E-Mail durch folgende typische Elemente aus: Die persönliche Anrede, den Grund der E-Mail, den Ausdruck der Notwendigkeit zum Handeln, den Aufbau von Zeitdruck, das Aufzeigen der Konsequenzen des Nichthandelns und vor allem durch einen Link oder alternativ einen Dateianhang. Zeigen Sie lieber einmal zu viel Misstrauen als einmal zu wenig.

Die Nachricht informiert beispielsweise den Empfänger darüber, dass eine Auffälligkeit bei seinem Online-Account festgestellt wurde, dass etwa ein unbefugter Zugriff stattfand oder eine Bestätigung von persönlichen Daten notwendig sei. Bei E-Mails, die angeblich ein Logistikunternehmen verschickt hat, wird gerne auch auf eine Sendung hingewiesen, die nicht zustellbar ist.

Nachdem die erdachte Situation beschrieben ist, erfolgt eine Nennung der drohenden Konsequenzen. So informieren die Betrüger den Empfänger darüber, dass aufgrund des genannten Vorkommnisses der Zugang aktuell eingeschränkt ist oder demnächst beschränkt wird. Es würde eine Sperrung des Kontos erfolgen oder das Paket wird an den Absender zurückgeschickt, sofern der Betreffende nicht reagiert.

Im dritten Schritt liefert die Nachricht Anweisungen für eine Lösung der Lage. Hier fordern die Cyberkriminellen den Empfänger der Nachricht auf, sich in seinem Account einzuloggen, um die benötigten Schritte auszuführen. Sobald dies geschehen ist, sei der Zugang zum eigenen Konto wieder gewährleist, so wird es versprochen. Der zentrale Teil der Phishing-Nachricht versteckt sich in diesem Teil der Mail. Dazu gehört ein Link, der den Empfänger auf eine manipulierte Seite lockt. Diese externe Seite ist eine (mehr oder minder gute) Kopie der offiziellen Webseite eines Unternehmens, beispielsweise einer Bank, eines Versandhändlers oder eines Logistikunternehmens. Der Empfänger der Phishing E-Mail wird aufgefordert, sich dort mit seinen Informationen einzuloggen. Über diese fingierten Seiten der Cyberkriminellen fangen diese die Login-Daten für das Onlinebanking inklusive TAN und PIN ab. Mit diesen Informationen loggen die Betrüger sich dann im realen Onlinebanking-Account ein und entwenden Geld vom Konto.

Klicken Sie im Zweifel also keinesfalls auf Links oder Anhänge, antworten Sie nicht auf die E-Mail. Wichtig: Auch bei einer namentlichen Anrede und/oder echt wirkenden Logos können Sie nicht sicher sein, ob es sich um eine E-Mail des echten Anbieters handelt!

Phishing oder nicht? Achten Sie auf diese Anhaltspunkte!

Es gibt verschiedene Anzeichen, anhand derer eine Phishing-Attacke hinter einer empfangenen E-Mail zu vermuten ist. Diese müssen nicht immer vollständig zutreffen. Eine Tatsache sollten Sie jedoch immer im Hinterkopf behalten: Banken und andere Finanzinstitute fordern Kunden niemals per E-Mail auf, bestimmte Informationen zu betätigen oder verlangen die Herausgabe von Zugangsinformationen wie Passwörter, PINs oder TANs. E-Mails, SMS sowie Anrufe dieser Art sind zu ignorieren und am besten der eigenen Bank zu melden.

Darüber hinaus gibt es bestimmte Merkmale, an denen eine Phishing-Mail zu identifizieren ist. In erster Linie sind dies Fehler in der Rechtschreibung. Es ist davon auszugehen, dass seriösen Unternehmen solche Fehler nicht unterlaufen. Da Cyberkriminelle häufig auch aus dem Ausland agieren und für deutschsprachige E-Mails auf ein Übersetzungsprogramm zurückgreifen, können in diesen Fällen grammatikalische Fehler durchaus auftreten. Durchaus werden aus diesem Grund auch Phishing-Mails komplett auf Englisch verfasst. Hier gilt ebenfalls, dass ein deutsches Unternehmen üblicherweise keine Nachricht in einer Fremdsprache an seine Kunden verschicken würde.

Des Weiteren geben Phishing-Nachrichten in der Regel eine Dringlichkeit vor. In den E-Mails wird dann davon gesprochen, dass eine sofortige Aktion erforderlich ist. Darauf weisen die Betrüger auch gerne bereits im Betreff hin. Passend dazu droht die Nachricht damit, dass negative Konsequenzen unausweichlich sind, falls der Empfänger nicht innerhalb der kurzen Frist reagiert.

Fingierte Nachrichten erkennen Empfänger im offensichtlichsten Fall daran, dass eine persönliche Anrede fehlt. Dieser Punkt muss jedoch nicht zutreffen. Beim gezielten Spear-Phishing ist möglicherweise der Name des Mail-Inhabers bekannt, so dass die Kriminellen auch eine direkte Anrede einbauen. Fehlt diese jedoch, ist dies ein klares Indiz für einen Phishing-Versuch.

Last but not least verrät der Mail-Header viele Informationen zu einer E-Mail, die sonst nicht sichtbar sind. Er ist jedoch nicht intuitiv zu lesen.

Was Ihnen der E-Mail-Header verrät, in Kürze:

Neben dem eigentlichen Nachrichtentext besteht eine E-Mail auch aus einem sogenannten Header (deutsch: Kopfzeile).

Dem Header können Sie Informationen zum Empfänger, Absender sowie der IP-Adresse des Absenders entnehmen , die sonst nicht sichtbar wären.

Mithilfe der IP-Adresse des Absenders, die sich nicht manipulieren lässt, können Sie den Server identifizieren über den die E-Mail verschickt wurde. Stimmt dieser Mailserver nicht mit der E-Mailadresse überein, dann könnte es eine bösartige Phishing-Mail sein. Weiterführende Informationen zum Vorgehen erhalten Sie hier.

Microsoft, DHL und Banken – Phishing-Attacken bedienen sich Namen und Logos prominenter Firmen

Phishing-Betrüger greifen verbreitet auf bekannte und große Unternehmen zurück. Zum einen sind diese Marken und Logos in der Gesellschaft besonders bekannt und genießen das Vertrauen in großen Teilen der Bevölkerung. Zum anderen ist die Chance groß, dass die Empfänger solcher E-Mails Kunde bei diesen Unternehmen sind, wozu beispielweise Amazon, DHL oder PayPal gehören. Ebenso sind viele Computernutzer mit Microsoft vertraut und verwenden ein Betriebssystem des US-Softwareunternehmens.

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Haben Sie eine Phishing-Mail direkt erkannt, dann am besten nicht öffnen und sofort löschen

Anhänge und Links in Phishing-Mails bitte niemals öffnen.

Ups, geöffnet! Bitte melden Sie sich umgehend beim IT Support / +49 621 181–2000 oder nutzen Sie unser Formular. Je schneller Sie sich melden, desto eher können wir gegensteuern. Danke für Ihre Mitarbeit.

Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels