Mesh-WLAN oder „normales WLAN“ – Vor- und Nachteile

Mesh WLAN: Was ist das? Wie funktioniert es? Und was kostet es?

Mesh WLAN und Router - So funktioniert die neue Technik

Um ein privates WLAN Netz aufzubauen, wird in der Regel ein Router benötigt. Herkömmliche Geräte haben den Nachteil, dass bei einem großen Haus oder eine großen Wohnung der Empfang nicht in jedem Winkel der Immobilie stark genug ist, um alle Daten schnell und sicher zu übertragen. Mit einem Mesh WLAN ist dieses Problem quasi nicht mehr vorhanden, denn egal ob schwere Stahlbetonwände oder größere Distanzen überwunden werden müssen: Der schlechte WLAN Empfang hat mit einem Mesh-Router keine Chance mehr.

Was ist Mesh WLAN und wie funktioniert es?

Unter Mesh WLAN versteht man mehr als eine herkömmliche Router/Repeater-Kombination. Hier steht nicht nur ein einzelner Router bereit, um das Signal in einem gewünschten Bereich zu übertragen. Das sogenannte „vermaschte Netzwerk“ besteht aus mehreren Access Points, die das Internetsignal zeitgleich zur Verfügung stellen und die Konfiguration automatisch untereinander abgleichen. Sind die Zugangspunkte sinnvoll im ganzen Haus verteilt, besteht jederzeit ein kräftiges und schnelles WLAN Signal. Geschwindigkeitseinbußen und komplette Ausfälle sollten nun weitestgehend der Vergangenheit angehören.

Die einzelnen Zugangspunkte verbindet man in der Regel über WLAN. Je nach System kann man die Verbindung jedoch auch über Powerline oder via LAN verbinden. Diese Möglichkeit bieten zwar nicht alle Hersteller. Wenn das Mesh-System sowas allerdings anbietet, sollte man durchaus mal ausprobieren, ob sich dadurch stabilere Verbindungen realisieren lassen.

Es ist auch nicht egal, wo jeder einzelne Zugangspunkt im Haus positioniert wird. Um eine bestmögliche Signalabdeckung zu gewährleisten sollten die Zugangspunkte zur Kommunikation untereinander wirklich sinnvoll aufgestellt werden. Die richtige Auswahl des Standortes kann einen deutlichen Unterschied zwischen „superschnell“ und „schneckenlangsam“ ausmachen.

Grundsätzlich ist Mesh WLAN aber nichts neues, denn es wird bereits immer dort eingesetzt, wo ein permanent verfügbares Internet vorhanden sein muss. Gerade im gewerblichen und militärischen Bereich wird das Mesh-Netz sehr häufig eingesetzt, da es hier auf Ausfallsicherheit ankommt. Seit kurzem kann das Mesh Netz auch in den eigenen vier Wänden eingesetzt werden.

Generell besteht ein Mesh Netzwerk aus einem HUB und mehreren Satelliten (entweder als Zugangspunkt über WLAN oder Powerline mit der Übertragung über die Stromleitung). Die Position und die Anzahl der Satelliten bestimmen darüber, wie gut der Empfang ist. Das Netz lässt sich auch später noch mit wenigen Handgriffen erweitern.

Wer sollte sich die Router mit Mesh-Technologie genauer ansehen?

Natürlich kann jeder ein Mesh-Netzwerk aufbauen, doch ob es Sinn macht entscheiden letztendlich die Voraussetzungen der Umgebung. Um besser einschätzen zu können, ob ein Mesh-Router für Sie geeignet ist, haben wir Ihnen hier verschiedene Szenarien aufgelistet. Mesh-Router sind immer dann zu empfehlen, wenn…

ein Haus oder die Wohnung auf mehrere Etagen aufgeteilt und größer als 100 m² sind

die Wände im Haus durch Stahl, Elektronik, Fußbodenheizung etc. einen großen Störfaktor darstellen

das Internetsignal auch in entlegenen Winkeln verfügbar sein soll (Dachboden, Gartenhaus, Dachterrasse)

auch Repeater keine Abhilfe vor Ausfällen herbeigeführt haben

es im Haushalt besonders viele Geräte gibt, die sich in das WLAN einklinken wollen

Wenn schon einer dieser Punkte auf Sie zutrifft, sollten Sie über die Anschaffung eines Mesh-Routers nachdenken.

Welche Vorteile hat der Einsatz eines Mesh-Routers?

Grundsätzlich ist es auch möglich, mit einem herkömmlichen Router und einem Repeater ein stabiles Netzwerk aufzubauen. Schwierig wird es dann, wenn die Wohnung oder das Haus zu groß sind und es zu viele Endgeräte gibt. Aus diesem Grund zeigen wir Ihnen hier die Vorteile des Mesh-Routers auf:

Reichweite bis zu 500 m² bedeutet überall und jederzeit schnelles WLAN

Flüssiges Streaming auch bei mehreren Geräten im Netzwerk

Innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit

Eine WLAN SSID für die gesamte Wohnung

Ausfallsicher (1 Satellit fällt aus, alle anderen arbeiten weiter)

Komponenten lassen sich durch stylische Designs in das Interieur einbinden

Weitere Geräte können in das Netzwerk eingebunden werden

Kompatibel mit nahezu allen Endgeräten, sowie sprachgesteuerten Clients wie Alexa, Google Home und andere)

Tolle Zusatzfeatures (Gastzugänge, Nachtschaltung, Geräteaktivierung nach Zeitplan, etc.)

Gibt es auch Nachteile bei der Nutzung von Mesh WLAN?

Die gesamte Technik ist für den Privatanwender noch relativ jung. Dementsprechend hoch sind derzeit die Anschaffungskosten. Gleichzeitig müssen wir erwähnen, dass die Kosten ähnlich denen eines guten WLAN Routers mit 1 bis 2 WLAN Repeatern sind.

Leider sind die Mesh-Router noch kein vollwertiger Ersatz für die bekannten Router. Die aktuellen Versionen der Hersteller besitzen noch kein eigenes DSL Modem. Das Modem, welches sich um den Empfang und das Senden der Daten vom Provider kümmert, muss also vorgeschaltet werden. Das LAN Signal wird dann zum Mesh-Router geleitet und von dort aus über die Satelliten in der gesamten Wohnung verteilt.

Profis stellen ihre Router sehr gerne selbst ein und passen diverse Parameter an die eigenen Bedürfnisse an. Bei einem Mesh-Router spricht man auch von einem „selbstheilenden“ Netzwerk. Die Geräte wählen immer automatisch die bestmögliche Übertragungsart. Ein großes Setup ist hier nicht notwendig. Für viele Endverbraucher eine Erleichterung, für andere leider ein Mangel an Möglichkeiten.

Wie viele Satelliten lassen sich in das Mesh WLAN einbinden?

Zunächst gibt es eine Basisstation (HUB), die das Internetsignal vom Modem geliefert bekommt. Sie baut ein WLAN Netz auf und kommuniziert mit den einzelnen Satelliten (Nodes). Die Satelliten werden einfach in die Steckdose gesteckt und schon ist das Netzwerk im jeweiligen Bereich erweitert.

Ein Mesh-Router und ein Satellit erzeugen zusammen bereits ein sehr gutes WLAN Signal. Für größere Flächen werden einfach weitere Satelliten hinzugefügt. Grundsätzlich lassen sich unendlich viele Geräte in das Netz einbinden. Die Hersteller beschränken die Anzahl jedoch auf ein bestimmtes Maximum, um die Stabilität und Geschwindigkeit garantieren zu können. Als Faustregel lässt sich sagen: 1 Satellit erweitert das WLAN um ca. 100 m² Starten sollten Sie mit einem Bundle aus Mesh-Router und 1 bis 2 Satelliten. Reicht die Sendeleistung und die Range noch nicht aus, können Sie einfach weitere Satelliten dazukaufen.

Wie werden Mesh-Router eingerichtet?

Um ein Mesh WLAN einzurichten, sollten Sie zunächst überlegen, ob Sie Mesh als Router oder als Accesspoint betreiben wollen. Handelt es sich um Routereinstellungen, so kann das Setup direkt über den Mesh-Router vorgenommen werden. Der bisherige Router dient in diesem Fall nur noch als Modem und gibt das Signal weiter.

Wird das Mesh-Netzwerk als Access Point betrieben, müssen Sie alle Einstellungen wie gewohnt über den bisherigen Router vornehmen. Der Mesh-Router wird danach nur noch als „Weiterleitung“ für das WLAN in der gesamten Wohnung eingesetzt.

Wichtig ist, dass die Zugangsdaten und die SSID des alten Routers auch im neuen Mesh-Router verwendet werden. So können sich alle Endgeräte mit den gespeicherten Zugangsdaten im ganzen Haus einloggen.

Hinweis: Ist das Mesh-WLAN eingerichtet, sollten Sie das alte WLAN abschalten, um keine Überschneidungen oder Störungen zu erzeugen.

Welche Hersteller bieten Geräte für Mesh WLAN an?

Da es sich beim Mesh WLAN um eine relativ neue Technologie handelt, ist die Auswahl an unterschiedlichen Herstellern noch entsprechend überschaubar. Die meisten Geräte sind erst seit Ende 2017 auf dem Markt. Trotzdem haben wir Ihnen hier die bekanntesten und besten Hersteller für Mesh-Router aufgelistet, damit Sie sich entsprechend informieren können:

Der Berliner Hersteller AVM hat kürzlich begonnen, seine Fritzbox Router mit einem Softwareupdate zu versehen. Damit werden einige Fritzboxen „mesh-fähig“.

Um die Liste zu vervollständigen, finden Sie hier noch ausländische Hersteller, deren Produkte allerdings noch nicht in Deutschland erhältlich sind:

Kann ein Mesh WLAN auch Outdoor eingesetzt werden?

Selbstverständlich lässt sich ein Mesh WLAN auch im Außenbereich einsetzen. Sie können entweder den Satellit zu dicht wie möglich an einem Fenster anbringen, welches in Richtung des gewünschten Bereichs ausgerichtet ist, oder Sie kaufen einen Satelliten, der spritzwassergeschützt ist und dementsprechend auch im Außenbereich funktioniert.

Hier könnte der Ubiquiti Wireless Access Point UniFi Outdoor Mesh die passende Wahl sein.

Mit Mesh WLAN für die Zukunft gewappnet

Mesh WLAN wird sicherlich in den nächsten Jahren noch deutlich beliebter. Nach und nach werden immer mehr Häuser und Wohnungen mit dem stabilen Netzwerk ausgestattet. Die Anforderungen an das Internet steigen mit den gebotenen Möglichkeiten. Wenn ein Haushalt aus Eltern und zwei Kindern besteht, kann es bereits zu verzögerten Ladezeiten kommen, wenn eine alte Routertechnik verwendet wird. Musik und Filme streamen, Fotos und Dateien in die Cloud laden und Internettelefonie sollten in der heutigen Zeit parallel möglich sein. Mit einem schnellen Mesh WLAN ist dies kein Problem mehr.

Weitere Ratgeber

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Schlechtes WLAN: Diese Technik verbessert dein Internet

Fangen wir mit den kostenlosen Internet-Optimierungen an. Denn oftmals reicht es aus, am bestehenden Router und dem WLAN etwas zu optimieren. Hier sind es nur verschiedene Einstellungen, mit denen du vergleichsweise einfach dein WLAN und somit das Internet im Homeoffice verbesserst. Die 5 einfachsten Tipps haben wir in einem Ratgeber für dich zusammengestellt.

Was aber, wenn das nicht ausreicht? Vielleicht hast du deinen Homeoffice-Arbeitsplatz im Keller oder auf dem Dachboden eingerichtet, wenn du in einem Einfamilienhaus wohnst. Oder dein temporärer Schreibtisch steht im Schlafzimmer, wo dein Internet ohnehin noch nie berauschend war? Wir zeigen dir, wie du für kleines Geld deinen Internet-Anschluss für deinen Job nutzen kannst.

Wichtig dabei: Wir wollen dir möglichst günstige Geräte empfehlen, die einfach und pragmatisch dafür sorgen, dass du arbeiten kannst. Bei diesen Geräten ist es wie so oft im Leben: What you pay, is what you get. Oder anders ausgedrückt: Würdest du mehr Geld in die Hand nehmen, hättest du auch noch besseres Internet in den eigenen vier Wänden. Wir werden dir daher immer einen Unter-100-Euro-Tipp geben, aber auch einen Tipp der Redaktion. Letzterer kostet mehr, bietet aber auch mehr.

Szenario 1: Du hast eine FritzBox

Fangen wir an mit dem Fall, dass du eine FritzBox als Internet-Router hast. Dabei ist es fast egal welche Fritzbox du nutzt und wer dein Internetanbieter ist: Mit einem WLAN-Repeater kannst du die Reichweite deines WLAN-Netzes vergrößern. Dazu musst du allerdings sicherstellen, dass du keine utopischen Distanzen überbrücken musst. Steht deine Fritzbox beispielsweise im Keller und versorgt bislang dein Wohnzimmer im Erdgeschoss, musst du den Repeater dort betreiben. Denn er benötigt ein stabiles WLAN-Signal, um es zu verstärken. Ob er es dann aber schafft, es bis ins Dachgeschoss auszudehnen, ist von den Decken in deinem Haus abhängig. In einer Etagenwohnung hast du mit einem WLAN-Repeater deutlich bessere Chancen.

Unter 100 Euro – unser Tipp: AVM bietet mehrere WLAN-Repeater an, die unterschiedliche Features an Bord haben. Empfehlenswert sind der WLAN Repeater Fritz WLAN 1200 oder Fritz WLAN 2400. Die Modellnummer 600 ist zwar deutlich günstiger, aber nur in Ausnahmen zu empfehlen.

Tipp der Redaktion: AVM FritzRepeater 3000. Er bietet für knapp über 100 Euro deutlich besseres WLAN, insbesondere bei schnellen Anschlüssen. Außerdem kannst du – wie auch beim Modell 2400 – per Netzwerkkabel am Standort des Repeaters weitere Endgeräte wie einen Fernseher anschließen. Mit dem FritzRepeater 6000 gibt es auch eine WiFi-6 Variante des 3000er-Repeaters. Sie ist deutlich teurer, aber auch zukunftsfähiger.

Szenario 2: Du nutzt ein beliebiges Modem

Egal, ob WLAN oder kein WLAN: Jedes Internetmodem ist in der Lage, deine komplette Wohnung mit Internet fürs Homeoffice zu versorgen. Du brauchst aber möglicherweise zusätzliche Technik. In diesem Fall deaktivieren wir sogar das WLAN deines Routers und installieren über das Netzwerkkabel ein neues WLAN-Netz. Dabei setzen wir auf WLAN Mesh-Systeme. Diese Netzwerke sprechen miteinander und übergeben sich gegenseitig beispielsweise dein Smartphone, wenn du mit ihm durch die Wohnung gehst. So hast du immer WLAN – egal wo du bist.

Der Hersteller Tenda hat günstige, aber gute WLAN-Mesh-Systeme im Angebot. Das Tenda Nova MW6 2er-Set bekommst du für unter 80 Euro. Die beiden WLAN-Würfel können nach Herstellerangaben bis zu 180 Quadratmeter Fläche abdecken.

Tipp der Redaktion: WLAN Mesh-Systeme gibt es viele – auch und gerade im hochpreisigen Segment. In Sachen Preis-Leistung haben uns jedoch im Test in den vergangenen Monaten zwei Systeme überzeugt. Auch hier kommt Tenda zum Zuge. Das MW12 3er-Set kostet mit etwas mehr als 160 Euro mehr als die kleine Schwester MW6, bietet aber auch ein deutlich schnelleres und stabileres WLAN – und 600 Quadratmeter Abdeckung.

Szenario 3: Fußbodenheizung, Stahlbeton & Co.

Es gibt Situationen, da ist der Einsatz von WLAN nicht sinnvoll. Vor allem in Neubauwohnungen, die über mehrere Etagen gehen, können Fußbodenheizungen dafür sorgen, dass ein WLAN-Signal nicht über mehrere Etagen gesendet wird. Auch hier gibt es Alternativen. Die trivialste Lösung: Ein Netzwerkkabel. Doch wer keine Leerrohre in den Wänden hat oder das Kabel nicht lose in Flur und Treppenhaus liegen haben will oder es für einige Wochen über Putz verlegen will, braucht eine Alternative.

Eine mögliche Alternative zum Netzwerkkabel in den Fällen, wo WLAN nicht geht, ist Powerline. Hier wird deine Stromleitung zum Netzwerkkabel. Du schickst das Datensignal am Router in dein Stromnetz und holst es an einer Steckdose am Arbeitsplatz wieder heraus. Möglich machen das Powerline-Adapter. Günstige Powerline-Adapter gibt es beispielsweise von devolo (dLAN 550 duo+ oder dlan 1000 duo+) sowie verschiedene Modelle von TP-Link. Doch der genutzte Übertragungsstandard lässt keine großen Sprünge zu und entspricht auch nicht dem Stand der Technik.

Denn es gibt einen neueren Powerline-Standard, der bei der Datenübertragung per Stromleitung deutlich effektiver und somit schneller und stabiler ist. Dieser kommt unter anderem in der devolo-Magic-Serie zum Einsatz. Das Einsteigergerät ist für knapp unter 100 Euro zu haben.

Tipp der Redaktion: Willst du langfristig Powerline einsetzen, empfiehlt es sich, ein größeres Set zu kaufen und so mehrere Räume mit entsprechenden Adaptern zu nutzen. Zum Einsatz kommt hier auch ein WLAN-Mesh-System, sodass du das WLAN deines bestehenden Routers abschalten kannst. Hier bist du aber schnell mit einigen hundert Euro dabei. Letzter Tipp: Nutzt du eine FritzBox, kannst du diese auch mit einem AVM-Powerline-Adapter erweitern. Auch diese verwenden aber den älteren Übertragungsstandard, fügen sich dafür aber in den Mesh-Netz ein.

Szenario 4: Internet-Anschluss generell zu langsam

Hast du zu Hause keinen Internet-Anschluss, der zum Arbeiten oder für Videostreaming ausreicht, kannst du auf einen Mobilfunkanschluss ausweichen. Hier wird es allerdings schwer, etwas innerhalb der Preisgruppe bis 100 Euro zu finden, wenn man die Hardware berücksichtigt. Daher sei dir unser Ratgeber zu Internet ohne DSL empfohlen, wo wir verschiedene Möglichkeiten vorstellen. Hier findest du immerhin von Telekom und Vodafone Angebote mit kurzer Vertragslaufzeit und erschwinglicher Hardware.

Wie schnell dein Internet-Anschluss sein sollte, erfährst du in einem weiteren Ratgeber.

Jetzt weiterlesen DSL, Kabel & Co: So schnell muss dein Internetanschluss wirklich sein

Mesh-WLAN oder „normales WLAN“ – Vor- und Nachteile

In einigen Blogs und IT-Artikeln wird Mesh-WLAN als das ultimative Allheilmittel für alle WLAN-Probleme gehandelt. Tatsächlich hat dieses „vermaschte Netz“ einige wirklich praktische Vorteile und Features – aber es gibt auch Einschränkungen. Das Pro und Contra erklären wir euch hier.

Wlan Facts

Der Hauptunterschied zwischen WLAN und Mesh-WLAN liegt im Aufbau der Datenkette beziehungsweise des Netzes. Die Struktur eines Mesh hat viele Vorteile, aber auch einige Nachteile. Einer davon ist mit Sicherheit der Preis.

Unterschied WLAN und Mesh-WLAN

Im einfachsten Fall habt ihr einen WLAN-Router von eurem Provider bekommen und der sendet und empfängt nun kabellos, so weit er kommt. Manchmal reicht seine Sendeleistung kaum aus, um auch die letzte Ecke einer Wohnung zu versorgen – von mehreren Etagen gar nicht zu reden.

Um den Wirkungskreis zu erweitern, setzen die Meisten im „normalen WLAN“ sogenannte Repeater ein. Sie warten am Rand des WLAN, nehmen das Signal auf und senden es etwas weiter. Dadurch wird die Reichweite etwas vergrößert und an dessen neuen Grenzen könntet ihr jetzt einen weiteren Repeater einsetzen, um den Kreis noch etwas größer zu machen.

Das Problem dabei: Da ein und derselbe Kanal für die kommenden und gehenden Signale genutzt wird, halbiert sich bereits bei einem Repeater die Geschwindigkeit. Je mehr Repeater hinzukommen, desto langsamer wird das Netz.

Die Mesh-Geräte können sich sehen lassen und stören nicht

Ein weiteres Problem liegt darin, dass jeder dieser Repeater seine eigene Kennung im Netz (SSID) bekommt. Mit einem Repeater habt ihr schon zwei Hotspots im Haus, in die ihr euch einloggen könnt. Mit jedem Weiteren werden es mehr. Und leider sind diese Geräte und Smartphones nicht besonders clever, was den Sprung zwischen mehreren registrierten Hotspots mit unterschiedlichen Sendeleistungen angeht. Also hängt ihr beispielsweise immer noch im Netz des Wohnzimmers, obwohl ihr euch schon viel näher am eigentlichen Router befindet.

Diese Probleme hat ein Mesh-WLAN nicht! Eine der Hauptursachen liegt darin begründet, dass das normale WLAN vom Mesh-Netz komplett ersetzt wird. Der erste Knotenpunkt des Mesh wird mit einem Netzwerkkabel am Router angeschlossen. Das Router-WLAN wird komplett deaktiviert und das Mesh-WLAN wirft sein eigenes Netz aus.

Das Ergebnis ist ein WLAN-Netz mit mehreren Zugriffspunkten, die alle miteinander querverbunden sind und sich eine einzige Kennung teilen. Wo auch immer man ist, die Netzgeräte befinden sich in einem WLAN und hängen am Knotenpunkt mit der stärksten Leistung.

Hier ein kurzer Überblich der Vor- und Nachteile eines Mesh-WLANs:

Vorteil Nachteil Perfekte Abdeckung bis in den letzten Winkel. Der Preis: Selbst einfache Zweierpacks kosten bereits um die 200 Euro. Starke Sende- und Empfangsleistungen. Router und Mesh haben unterschiedliche IP-Bereiche, was in manchen Konfigurationen zu Problemen führen kann. Beispielsweise, wenn man einen PC übers Netzwerk erreichen will, der mit dem Kabel am Router hängt. Hohe Durchsatzgeschwindigkeit Das ganze System braucht nur eine SSID (Netzwerk-Name) Pflege, Überwachung und Konfiguration per App. Leichtes Anlegen von Gast-Zugängen. Einzelne Geräte lassen sich im WLAN priorisieren.

Üblicherweise besteht ein solches Mesh-Netz aus 2 oder 3 Zugriffspunkten, die sich alle gegenseitig unterstützen und die keine Lücken kennen. Mit so einem Netz aus 3 sendestarken Knotenpunkten lassen sich bis zu 500 Quadratmeter überdecken. Ihr könnt damit ein Outdoor-WLAN aufbauen, ohne draußen Geräte zu brauchen.

Es gibt verschiedene Anbieter spezieller Mesh-WLAN-Geräte. Außerdem unterstützen einige Router und Repeater mittlerweile dieses System. So hat beispielsweise AVM seine beliebte FritzBox Mesh-fähig gemacht.

Will man ohnehin ein neues Netz aufbauen, kann beispielsweise man auf Geräte von Google oder Linksys zurückgreifen. Ein einzelner Google-Wifi-Router kostet bei Amazon 135 Euro. Allerdings baut man damit ja noch kein echtes Netz auf. Also könnt ihr Zweier- und Dreierpacks kaufen. Wie bei Google üblich, ist die Bedienung simpel. Der Datendurchsatz könnte besser sein.

Ähnlich sieht es beispielsweise mit dem System Linksys Velop aus: Das ist allerdings etwas günstiger, sodass ihr ein Dreierset bei Amazon schon für knapp 280 Euro bekommt. Dieses System funktioniert mit Alexa, ist ebenfalls einfach im Handling und erreicht eine gute Abdeckung.

Anmerkung: Bei mir persönlich ist das Linksys-System seit etwa einem Jahr im Einsatz und hat sich bewährt. Hier könnt ihr ein Schnäppchen machen, wenn ihr mal nach Angebotspreisen bei Amazon guckt. Manchmal kann man zwei Zweierpacks zum Preis eines Dreierpacks bekommen. Ich decke damit 4 Etagen ab, vom Keller bis zum Dachgeschoss. Die letzte Ecke des Gartens. Vor der „Strahlung“ schützt mich mein Aluhut!

Ihr konfiguriert diese Geräte entweder im Browser oder mit eigenen Apps. Die Aufstockung des Netzes ist kinderleicht: Einfach neues Gerät aufstellen, am Strom anschließen und Verbindungsknopf drücken – schon habt ihr das Netz erweitert.

Mesh-Systeme funken übrigens in beiden Frequenzbereichen. Erfahrt in unserem Video, welchen Bereich ihr für was nutzen könnt:

Wie funktioniert WLAN und wie kann ich meins optimieren? – TECHfacts #1 Abonniere uns

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Nachteile eines Mesh-WLANs

Geschwindigkeit, hohe Signalstärke und eine gute Abdeckung sind die Vorteile des Mesh-WLANs gegenüber normalen WLAN-Versorgungen. Aber das System hat auch Nachteile. Allerdings betreffen die in der Regel nicht jeden.

Ein Mesh-WLAN läuft statt des normalen WLAN, das im Router abgeschaltet wird. Das bedeutet, dass sich der Router und das Mesh-Netz nicht im selben IP-Bereich befinden. Hat der Router zum Beispiel die IP 192.168.2.1, so bewegt sich der erste Mesh-Knotenpunkt im Bereich 10.34.1.1.

Mesh-WLAN und Router haben unterschiedliche IP-Bereiche

Für die Verbindung des Smartphones, Smart-TVs oder anderer WLAN-Geräte ist das unproblematisch. Anders wird es, wenn man zum Beispiel eine Überwachungskamera oder Laptop in WLAN bringen und dann vom PC aus erreichen will. Hängt der PC mit einem Kabel am Router, dann bewegen sich die Geräte in unterschiedlichen IP-Bereichen und können einander nicht sehen oder erreichen.

Dann fängt eine gar nicht so einfache Fummelei von Port- und IP- Umleitungen an, die nach wie vor nicht einfach gelöst ist und oft genug an unterschiedlichen Sicherheitsvorstellungen von Router und Mesh scheitert.

Wer jedoch ohnehin alles kabellos anschließt oder nur seine Geräte ins Internet bringen möchte, wird mit diesem Problem nicht konfrontiert. In dem Fall ist ein Mesh-WLAN eine gute Entscheidung, um schnelles WLAN bis in die letzte Ecke zu bringen.

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Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels