Cyber-Mobbing verhindern

Cybermobbing: Was man dagegen tun kann

Wenn es um Cybermobbing geht, ist die gute Seite des Internets gleichzeitig auch die schlechte: Wir können uns 24 Stunden am Tag miteinander vernetzen und in Echtzeit Informationen um die ganze Welt senden. Und wie auch im „echten“ Leben, gibt es unter den Milliarden von Usern, die täglich über WhatsApp, Instagram, Facebook und YouTube miteinander kommunizieren, natürlich auch viele schwarze Schafe. Menschen, die das schwer kontrollierbare Internet ausnutzen, um andere zu diffamieren. Oder – simpler ausgedrückt – fertigzumachen. Cybermobbing ist kein dummer Jungenstreich, sondern extrem belastend für die Opfer.

Besonders häufig von Cybermobbing betroffen sind 15- bis 25-Jährige. Jugendliche und junge Erwachsene, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Man nennt sie deshalb „Digital Natives“, weil sie, anders als ihre Eltern und älteren Geschwister, eine Welt ohne Internet nicht kennen. Studien belegen, dass Jugendliche pro Woche etwa 58 Stunden online sind. Ausreichend Zeit also, um sich Fotos und Nachrichten zu senden, zu zocken oder – leider – Cybermobbing zu betreiben.

Bist du auch ein Digital Native? Dann wirst du sicher bereits persönlich oder über Freunde Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht oder zumindest in der Schule darüber gesprochen haben.

In diesem Artikel schauen wir uns dieses unschöne Phänomen des digitalen Zeitalters genauer an und beantworten Fragen rund um das Thema Cybermobbing, die für Betroffene, ihre Familie und Freunde Licht in die Schattenseite des Internets bringen.

Bevor wir jetzt näher auf Ursache und Wirkung von Cybermobbing eingehen, möchten wir dir etwas sagen: Ob du nun selbst betroffen bist oder jemanden kennst, der online beleidigt und/oder bedroht wird - es ist großartig, dass du hier bist. Denn dein Interesse an diesem Thema trägt zur Aufklärung bei.

Video: BARMER gegen Cybermobbing

Vernetzt und verletzt?: Die Barmer gegen Cybermobbing Externe Inhalte anzeigen Sie können an dieser Stelle einstellen, alle externen Inhalte auf der Website anzeigen zu lassen. Ich bin damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden.

Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Mit unserem Video zum Thema Cybermobbing machen wir auf das Thema aufmerksam und zeigen die Geschichte von Lukas, der selbst Mobbing-Opfer war und dagegen aktiv vorgegangen ist.

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Hilfs- und Informationsangebote zu Cybermobbing

Du hast ein Problem, das mit Cybermobbing zu tun hat, oder kennst jemanden, der eines hat und kompetente Unterstützung gut gebrauchen könnte? Zum Glück gibt es mittlerweile etliche gute Angebote. Schau einfach, welches Angebot dich am meisten anspricht. Und dann heißt es: nicht lange zögern und grübeln! Diese Hilfs- und Informationsangebote zu Cybermobbing sind dazu da, genutzt zu werden! Und sie helfen wirklich.

Zu den Hilfsangeboten

Was ist Cybermobbing und wie unterscheidet es sich von „echtem“ Mobbing?

Cybermobbing ist Mobbing, das im Internet ausgetragen wird. Der große und gemeine Unterschied zum klassischen Mobbing ist jedoch, dass Bullys – also Leute, die mobben – über ihr Smartphone, den Laptop oder PC permanent die Möglichkeit haben, ihre Opfer zu terrorisieren. Die räumliche Eingrenzung auf den Schulhof, den Nachhauseweg oder den Arbeitsplatz fällt mit der Digitalisierung einfach weg. Jugendliche, die online gemobbt werden, haben nicht die Wahl, ihre Zimmertür zu schließen und in einem geschützten Raum zu sein. Auch die Gruppe, die mitmacht oder zumindest zusieht, ist im Internet größer – niemand weiß genau, wie viele Personen das entlarvende Foto gesehen oder die Lüge gehört haben, die verbreitet wurde.

Soziale Medien sind immer verfügbar. Besonders dann, wenn sie über das Smartphone genutzt werden. Und das machen immerhin 91 Prozent der Jugendlichen. Neben den vielen Vorteilen, die WhatsApp und Co. bieten, wie dem Austausch mit Freunden und dem Teilen großartiger Fotos, ist der Druck, besonders schön und beliebt zu sein, enorm groß. Likes und Shares sind die Währung der Generation-Z, zu der heutige Jugendliche gehören.

Da die Wahrheit, also das echte Leben, nicht immer besonders schön oder interessant ist, greifen einige Leute auf Unwahrheiten zurück, um sich spannender und damit begehrter für ihre Mitmenschen zu machen. Manchmal können sie das nur erreichen, wenn sie dabei Freunde oder Mitschüler digital diffamieren.

Cybermobbing, das auch als Cyberbullying bekannt ist, löst große emotionale Schäden bei den Betroffenen aus, da sich die hetzerischen Inhalte wie ein Lauffeuer verbreiten. Was im Klassenzimmer nicht möglich ist, funktioniert online problemlos: Im digitalen Leben haben Täter weitaus mehr Möglichkeiten, Menschen bloßzustellen als von Angesicht zu Angesicht. Ob Messenger, die Kommentarfunktion oder Chatgruppen – die Hemmschwelle ist geringer, wenn man sich hinter einem Onlineprofil verstecken kann und niemandem in die Augen schauen muss, während man Gerüchte verbreitet. Die typischsten Taten des Cybermobbings sind übrigens folgende:

In Chats wird über eine Person massiv gelästert

In wird über eine Person massiv gelästert Geheimnisse werden weitererzählt

Geheimnisse werden weitererzählt Gerüchte werden in die Welt gesetzt

Gerüchte werden in die Welt gesetzt Peinliche Fotos und Videos werden verschickt

Peinliche Fotos und Videos werden verschickt Hass-Gruppen werden extra dafür gegründet, um gemeinsam jemanden fertigzumachen

Hass-Gruppen werden extra dafür gegründet, um gemeinsam jemanden fertigzumachen Falsche Profile werden angelegt, um jemandem Geheimnisse zu entlocken und diese dann zu verbreiten

Falsche Profile werden angelegt, um jemandem Geheimnisse zu entlocken und diese dann zu verbreiten Menschen werden systematisch aus Aktivitäten in den Sozialen Medien ausgegrenzt

Cybermobbing ist übrigens nicht an eine Häufigkeit oder Dauer gebunden. Einmal online gemobbt zu werden kann dich genauso schlimm treffen wie die Belastung über einen längeren Zeitraum.

Welche Gefühle löst Cybermobbing aus?

Die Liste der körperlichen und seelischen Symptome, die Cybermobbing auslösen kann, ist lang. Für Jugendliche, die in ihrem Alter eigentlich möglichst unbeschwert, neugierig und optimistisch durchs Leben gehen sollten, ist das für uns als Krankenkasse, für Eltern und Lehrer kein akzeptabler Zustand. Mobbing im Internet verbreitet sich immer mehr und wird dadurch auch von Psychologen und Wissenschaftlern sehr ernst genommen und die Zahlen der Betroffenen jährlich aktualisiert. Stellst du fest, dass du dich neuerdings schlechter fühlst und Symptome an dir spürst, die neu sind? Oder kennst du jemanden, der sich plötzlich komisch verhält? In dieser Liste haben wie die häufigsten gesundheitlichen und psychischen Beeinträchtigungen durch Cyberbullying zusammengefasst:

Allgemeine Symptome

körperliche Probleme wie Bauch- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen

körperliche Probleme wie Bauch- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen geistiger wie körperlicher Leistungsabfall

geistiger wie körperlicher Leistungsabfall Rückzug und Vermeiden von sozialen Kontakten

Rückzug und Vermeiden von sozialen Kontakten Depressionen

Symptome bei Kindern und Jugendlichen

Angst oder Verweigerung, zur Schule zu gehen

Angst oder Verweigerung, zur Schule zu gehen der Wunsch, alleine zu sein

der Wunsch, alleine zu sein Rückzug in Pausen oder beim Sport in der Schule

Rückzug in Pausen oder beim Sport in der Schule kein Interesse mehr an Hobbys

kein Interesse mehr an Hobbys Traurigkeit oder Wut nach der Nutzung von Laptop oder Handy

Traurigkeit oder Wut nach der Nutzung von Laptop oder angstvolles Vermeiden von Sozialen Medien

angstvolles Vermeiden von Sozialen Medien sofortiges Ausschalten von Laptop oder Handy , wenn sich Eltern oder Freunde nähern

Wieso werden ich oder meine Freunde gemobbt?

Vorweg: Niemand wird als Bully geboren. Das heißt, dass niemand als schlechter Mensch auf die Welt kommt. Wir alle, ob Täter oder Opfer, sind immer auch Produkt unserer Erziehung, unseres sozialen Umfelds und der Dinge, die uns selbst passiert sind – positiv und negativ. Häufig werden daher jene zu Tätern, die selbst schon Opfer waren. Diese angestaute Wut und Aggression brauchen ein Ventil und ein Ziel, das nicht man selbst ist. Andere müssen herhalten. Andere Auslöser für Cybermobbing sind auch Neid auf Mitschüler, Gruppenzwang, eine neue Dynamik in der Klasse, wenn neue Mitschüler hinzukommen, oder soziale und politische Differenzen.

Natürlich: Es gibt Menschen, die Spaß daran empfinden, wenn andere leiden. Doch auch diese Form der Boshaftigkeit ist unter anderem das Resultat mangelnder Empathie. Es mangelt ihnen an Einfühlungsvermögen, das uns ermöglicht, uns in die Gefühls- und Gedankenwelt unserer Mitmenschen reinzuversetzen. Wenn wir spüren können, wie schlimm sich jemand fühlt, der online gemobbt wird, würden wir es nicht tun. Oder? Sind das alles Entschuldigungen für die Täter? Nein, aber Erklärungen, die manchmal helfen, das Erlebte zu verarbeiten.

Bin ich schuld, wenn ich gemobbt werde?

Du bist nicht schuld. Merk dir das. Du (oder jemand, der dir nahesteht) ist einfach zur falschen Zeit, am falschen Ort, mit den falschen Leuten. Es kann durchaus sein, dass du private Informationen in einem zu großen Kreis geteilt hast – ein unglücklicher Moment, eine peinliche Bewegung, eine Grimasse oder ein Wort, das nicht für die Allgemeinheit bestimmt war. Aber auch das sind keine Gründe, online gemobbt zu werden.

Menschen, die es darauf abgesehen haben, jemanden zu terrorisieren, suchen nach Gründen. Und wenn sie keine finden, dann kreieren sie welche.

Deine rechtlichen Möglichkeiten

Leider ist Cybermobbing in Deutschland (noch) kein eigens definierter konkreter Straftatbestand. Es gibt deshalb kein eigenes „Cybermobbing-Gesetz“ dazu. Trotzdem kannst du natürlich rechtliche Maßnahmen dagegen ergreifen. Denn viele Varianten von Cybermobbing-Attacken sind aufgrund bestehender Gesetze verboten und können somit angezeigt und zivilrechtlich geahndet werden.

Es ist wie mit dem Straßenverkehr – selbst wenn du ein toller Auto- oder Fahrradfahrer bist und dich an die Verkehrsregeln hältst, heißt es nicht, dass dir keine Unfälle passieren können. Denn es gibt auch noch die anderen. Ungefähr so läuft das auch mit dem Cybermobbing. Du musst gar nichts getan haben, um online fertiggemacht zu werden. Das deutsche Grundgesetz, das wesentlich älter als das Internet ist, sichert dir im Artikel 1 zu, dass deine „Würde unantastbar“ ist. Das bedeutet, dass alle Menschen, egal welches Geschlecht oder Alter sie haben, wie sie aussehen, wie gesund oder krank sie sind oder woran sie glauben, den gleichen Wert haben.

Was soll ich machen, wenn ich online gemobbt werde?

Habe gesundes Misstrauen

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Es geht nicht darum, jedem und allem mit Skepsis oder Angst zu begegnen. Es geht darum, dass du immer erst prüfst, wer sich mit dir vernetzen möchte, bevor du auf „Bestätigen“ klickst. Denn leider gibt es auch in der virtuellen Welt falsche Freunde. Wichtig ist auch, dass du aufpasst, was du über dich in der digitalen Welt preisgibst. Mach dir immer bewusst, dass das, was im Internet landet, gar nicht oder nur schwer zu löschen ist.

Bewahre Ruhe

Wirst du gemobbt, ist es jetzt am wichtigsten, dass du nicht in Panik verfällst. Gemobbt zu werden, ist zweifelsohne schlimm, doch du kannst dich dagegen wehren und eines Tages wirst du mit Abstand auf diese schmerzhafte Zeit zurückblicken. Und: Du bist nicht allein, sondern bekommst Hilfe, wenn du dich Menschen anvertraust und ihr gemeinsam gegen deine (Cyber)Mobber vorgeht.

Reagiere nicht

Auch wenn es dir sehr schwerfällt: Antworte nicht auf die Mobbing-Nachrichten, die dir gesendet werden. Das ist nämlich genau das, was die Täter wollen. Sobald du auf deren Attacken reagierst, fühlen sie sich bestätigt und an ihrem Ziel angekommen. Das animiert sie, immer weiter zu machen.

Rede darüber

Wie eben erwähnt: Du bist nicht alleine. Damit dir jemand helfen kann, musst du aber auch über dein Problem sprechen. Wende dich an deine Eltern, Lehrer oder andere erwachsene Personen, denen du vertraust. Denn in der Regel sind Erwachsene erforderlich, um dich jetzt zu unterstützen und das Mobbing zu unterbinden. Zudem tut es überaus gut, sich anderen mitzuteilen.

Dokumentiere die Angriffe

Sichere Kopien von den Attacken, die du erlebst. Also keine Nachrichten, Bilder oder Chats einfach löschen, sondern mache Screenshots davon. Das dient als Beweismaterial und kann dir zudem dabei helfen, den Täter ausfindig zu machen.

Sperre den Täter

Bei den meisten Webseiten und Social-Media-Anbietern gibt es die Möglichkeit, die Kontaktaufnahme von bestimmten Personen zu blockieren. Außer jemanden sperren, kannst du ihn auch bei den Anbietern melden.

Kenne deine Rechte

Niemand darf dich – weder online noch offline – verletzen und beleidigen und auch nicht unerlaubt Fotos oder Videos von dir in den digitalen Medien veröffentlichen. In ernsten Fällen von Cybermobbing kannst du dir rechtliche und polizeiliche Hilfe holen und dafür sorgen, dass es unangenehme Konsequenzen für den oder die Täter gibt.

Was soll ich machen, wenn mein Kind von Cybermobbing betroffen ist?

Erwachsene werden, anders als ihre Kinder und Schüler, als „Digital Immigrants“ bezeichnet. Menschen, die die Welt der Digital Natives zwar besuchen können, aber nicht wirklich dazugehören. Das Bild ist sehr treffend, denn Jugendliche sind ihren Eltern in der digitalen Welt (meistens) meilenweit voraus und machen Erfahrungen, die ältere Menschen nicht verstehen und kopfschüttelnd betrachten. Und trotzdem gilt auch für sie, die „Besucher“: Machen Sie sich mit dem Internet vertraut. Lernen Sie die Apps kennen, die benutzt werden und informieren Sie sich über die Nachteile und das Phänomen „Cybermobbing“.

Wir haben es schon weiter oben gesagt, und betonen es noch mal: Jugendliche sind pro Woche ca. 58 Stunden online. Falls es in Ihrer Familie zu Cybermobbing-Fällen kommen sollte, ist es wichtig, nicht abwertend oder zweifelnd zu reagieren, sondern:

Seien Sie der sichere Hafen

Ihr Kind ist extrem verunsichert. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Eltern vollstes Verständnis zeigen und ihrem Kind einen sicheren Hafen bieten, in den es sich vor den Attacken von außen zurückziehen kann. Kurzum: Ihr Kind braucht Sie jetzt noch mehr als sonst.

Reden Sie

Signalisieren Sie, dass stets über alle Probleme geredet werden kann und dass sie gemeinsam Lösungen dafür finden wollen und werden. Und besonders, dass nichts „zu peinlich“ ist und dass es auch nichts gibt, das Erwachsene „sowieso nicht verstehen“. Jeder Erwachsene war schließlich auch mal jung, wenn auch in einer anderen Zeit, und hat daher gewissermaßen auch einen „inneren Jugendlichen“. Es lohnt sich, sich daran zu erinnern.

Bieten Sie Rückhalt

Auf den uneingeschränkten Rückhalt der Erwachsenen vertrauen zu können, hilft Jugendlichen enorm dabei, sich zu öffnen. Das fällt ihnen nämlich nicht leicht: Eine häufige Reaktion bei Cybermobbing ist, dass Betroffene sich nicht trauen, darüber zu sprechen. Unter anderem aus Scham und auch aus Angst, ihr Handy abgeben zu müssen.

Werden Sie aktiv

Cybermobbing verstummt selten von alleine. Da gemobbte Jugendliche seelisch nicht dazu in der Lage sind, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, sind Sie als Team gefragt: Kontaktieren Sie die Schule, die Eltern der Täter und – wenn diese Maßnahmen nicht helfen – durchaus auch die Polizei. Cybermobber müssen nicht aus Rücksicht auf ihre Identität geschützt werden.

Was soll ich machen, wenn mein Freund online gemobbt wird?

Als guter Freund spielst du beim Cybermobbing eine wichtige Rolle: Du stehst der betroffenen Person sehr nah und es kann gut sein, dass sie sich dir eher öffnet als ihren Eltern. Beim Cybermobbing geht es den Tätern oft darum, das Opfer zu isolieren, weil dann die Chance, dass es sich wehrt, sehr gering ist. Lass das bitte nicht zu. Falls du also in deiner Klasse oder im Freundeskreis Gerüchte über einen sehr guten Freund hörst, die eigentlich nicht wahr sein können, solltest du skeptisch werden. Frag nach, biete deine Schulter an, rede in einer ruhigen Minute mit dem Opfer. Es kann auch sein, dass du Veränderungen bei der betroffenen Person feststellst. Ist sie müde? Sehr zurückgezogen? Appetitlos? Traurig? Oder kommt sie gar nicht mehr zur Schule? Scheue nicht davor zurück, dich eurem Lehrer oder den Eltern anzuvertrauen – gemeinsam seid ihr immer stärker als einer allein.

Wie verhalte ich mich in Zukunft?

Betrachte das Internet, vor allem aber die Sozialen Medien, weiterhin als großartigen Ort der Vernetzung. Wir können dir einfach nur nahelegen, gesund-misstrauisch zu sein und Cybermobbing zu melden, wenn es dir oder jemandem passiert, den du kennst. Das Wichtigste ist jedoch, dass du du selbst bleibst.

Aktion im Netz: #bloggergegenmobber

Mit der Kampagne #bloggergegenmobber machen Bloggerinnen und Blogger auf Instagram auf Mobbing aufmerksam. Dabei berichten sie, wie sie als Betroffene damit umgegangen sind, wie sie sich gefühlt haben und geben Tipps, was man dagegen tun kann. Also: Instagram öffnen und den Hashtag #bloggergegenmobber suchen.

Zu den Hilfsangeboten

Cybermobbing: 10 hilfreiche Tipps, wie ihr euch vor der Internethetze schützen könnt!

Tipp 1

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Die beste Möglichkeit, um sich gegen Cybermobbing zu schützen, ist, eine solche Situation gar nicht erst zuzulassen. In manchen Fällen ist das leichter gesagt als getan, doch wenn man mit seinen persönlichen Daten im Netz zurückhaltend umgeht, bietet man auch wenig Angriffsfläche.

Wenig Persönliches preisgeben

Wenn ihr regelmäßig soziale Netzwerke nutzt, so solltet ihr auf keinen Fall eure vollständigen Adressen, Handynummern oder E-Mail-Adressen in den Profilen angeben. Ähnlich verhält es sich natürlich mit Bildern und Videos: Stellt möglichst wenige, oder besser noch keine, Fotos von euch selbst oder euren Liebsten ins Internet.

Der Realität ins Auge sehen

Eines solltet ihr immer im Hinterkopf behalten: Alles kann gegen euch verwendet werden! So traurig das auch klingen mag, so wichtig ist es auch, sich den Tatsachen zu stellen. Gebt den Tätern keine Chance, denn wenn sie erst viel recherchieren müssen, um dich mobben zu können, vergeht ihnen die Freude daran.

Auf den nächsten Seiten geben wir dir weitere Tipps und an wen man sich wenden kann.

Tipp 2

Privatsphäre schützen

Wer etwas bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken postet, macht das in der Regel öffentlich. Das bedeutet jedoch nicht, dass zwangsläufig jeder auf eure Online-Aktivitäten zurückgreifen kann. Ihr entscheidet, wer eure Posts lesen/sehen darf und wer nicht!

Fremde oder Freunde?

Erhält man beispielsweise eine Freundschaftsanfrage, so sollte man zunächst genau prüfen, ob und woher man den anderen überhaupt kennt. Im Prinzip ist es wie im realen Leben: Freunde fallen nicht einfach so vom Himmel! Nimmt also nur die Anfragen von Personen an, die ihr auch wirklich zuordnen könnt.

Sicherheitseinstellungen beachten

Die Vorauswahl ist jedoch nur der erste Schritt. Damit nur der Freundeskreis auf eure Profile zurückgreifen kann, müsst ihr die jeweiligen Sicherheitseinstellungen der Webseite beachten. Grundsätzlich gilt: immer nur ausgewählten Nutzern den privaten Bereich zugänglich machen.

Tipp 3

Niemals auf Mobbing einlassen

Selbst wenn man im Vorfeld gute Maßnahmen getroffen hat, kann man Opfer von Cybermobbing werden. Sollte es dazu kommen, ist es zunächst einmal wichtig, sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Macht euch klar, dass es nicht eure Schuld ist, sondern dass es jeden hätte treffen können. Selbstzweifel sind hier fehl am Platz.

Nicht ärgern lassen

Zum richtigen Umgang mit Cyberattacken gehört auch, dass man sich selbst zu keiner Zeit auf dieses Niveau herabbegibt. Heißt im Klartext: Antwortet auf keinen der Angriffe! Die Situation ist vergleichbar mit eurer Schulzeit. Am meisten Spaß haben die „bösen Jungs“, wenn sich deren Opfer ärgern lassen.

Nicht reagieren ist nicht gleich ignorieren

Wichtig: Nicht zu reagieren bedeutet nicht, dass man die Angelegenheit ignorieren soll. Nehmt einen Angriff durchaus ernst, aber redet mit den richtigen Personen darüber und nicht etwa mit dem Täter. Handelt es sich um kleine Differenzen, so könnten diese durchaus in einem persönlichen Gespräch beigelegt werden. Doch entwickelt sich dieses in Richtung Mobbing, dann sollten die Alarmglocken läuten.

Tipp 4

Über die eigenen Rechte informieren

Es gibt Menschen, die Cybermobbing über sich ergehen lassen, weil ihnen nicht klar ist, dass sich die Täter auf sehr dünnem Eis bewegen. Grundsätzlich gilt: Da Cybermobbing strafbar ist, können auf die Täter ernste, rechtliche Folgen zukommen.

Das Recht am eigenen Bild

Bevor man also – vielleicht vorschnell – auf die Attacken reagiert, sollte man sich über die eigenen Rechte klar werden. Hierzu ist das allgemeine Persönlichkeitsrecht zu beachten, insbesondere das „Recht am eigenen Bild“.

Bloßstellen und Beleidigen ist verboten

Dieses besagt, dass jeder selbst bestimmen kann, „ob überhaupt und in welchem Zusammenhang Bilder von ihm veröffentlicht werden“. Fotos, die euch bloßstellen, dürfen demnach nicht im Internet verbreitet werden. Darüber hinaus sind natürlich auch Beleidigungen strengstens verboten.

Tipp 5

Beweise sichern!

Um sich die Option offen zu halten, den Fall dem Webseiten-Betreiber oder gar der Polizei zu melden, ist es sinnvoll, Beweise zu sichern. Zwar wird über das Internet gesagt, dass es nichts vergisst, doch die Stellen, an die ihr euch wenden könnt, (siehe Punkt 8) sind auch auf eure Hilfe angewiesen.

Screenshots und Kopien anfertigen

Sobald ihr das Gefühl habt, gemobbt zu werden, sichert unbedingt die Beweise. Werdet ihr im Chat beleidigt oder verunglimpft, solltet ihr Screenshots anfertigen. Auch Kopien von E-Mails oder Bildern sind hilfreich, wenn es darum geht, die Mobbing-These zu untermauern.

Legt den Tätern das Handwerk!

Beim „Beweise sichern“ geht es allerdings nicht nur darum, die Schuld des Täters zu beweisen, sondern auch diesen ausfindig zu machen. Oftmals handelt es sich nämlich um echte Freaks, die mit allen Tricks gewaschen sind. Helft dabei, ihnen das Handwerk zu legen!

Tipp 6

Blockieren der Täter

Niemand muss sich den andauernden Attacken anderer Menschen aussetzen – auch nicht in sozialen Netzwerken. Die meisten Betreiber bieten die Möglichkeit, unerwünschte Personen sperren zu lassen. So werdet ihr zumindest von dieser Person in Zukunft nicht mehr belästigt.

Wendet euch an den Seitenbetreiber

Informiert euch also zunächst in den Bestimmungen der Seite oder wendet euch direkt per E-Mail an den Betreiber. In der Regel wird dieser alles daran setzen, euch bei diesem Problem zu unterstützen.

Bilder und Videos löschen lassen

In diesem Zusammenhang können übrigens auch Fotos/Videos, auf denen ihr zu sehen seid und deren Veröffentlichung ihr nicht zugestimmt habt, gelöscht werden. Gebt dem Betreiber unbedingt einen Hinweis.

Tipp 7

Eigenen Account löschen

Grundsätzlich solltet ihr euch von einigen wenigen den Spaß am Austausch in sozialen Netzwerken nicht nehmen lassen. Genau das wollen die Täter mit ihrem Cybermobbing erreichen. Lasst diese Personen nicht gewinnen und darüber bestimmen, wie ihr eure Freizeit gestaltet.

Härtere Geschütze auffahren

Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen, die zu beachten sind. Wenn die fünf zuvor genannten Punkte keine Abhilfe schaffen, müssen vielleicht – kurzfristig – härtere Geschütze aufgefahren werden.

Neue Handynummer zulegen

Nimmt das Cybermobbing massiv Einfluss auf euer soziales Leben, wäre die Löschung des eigenen Accounts ratsam. Die Entscheidung muss nicht für immer gelten, aber kann die Situation kurzfristig entspannen. Zudem gibt es weit mehr als nur ein soziales Netzwerk. Solltet ihr per SMS oder mit Anrufen belästigt werden, sollte man über eine Änderung der Handynummer nachdenken.

Tipp 8

Mit Verwandten/Freunden sprechen

Wer Opfer von Cybermobbing wird, muss die Angelegenheit nicht mit sich alleine ausmachen. Niemandem muss es peinlich sein, darüber zu sprechen. Ganz im Gegenteil: Weiht eure Vertrauenspersonen (Eltern, Lehrer, gute Freunde) ein und sie werden euch zur Seite stehen.

Entwickelt gemeinsam einen Schlachtplan

Da eure Eltern oder Freunde nicht unmittelbar betroffen sind, werden sie emotionsloser und damit zielgerichteter vorgehen können, als ihr dazu vielleicht in der Lage seid. Sprecht mit ihnen durch, welche Vorgehensweise Sinn macht.

„Die Nummer gegen Kummer“

Natürlich könnt ihr euch auch an offizielle Stellen wenden, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wollt ihr anonym bleiben, wäre „Die Nummer gegen Kummer“ empfehlenswert. Kinder (0800 111 0333 oder vom Handy 116 111) sowie Eltern (0800 111 0550) können sich in Deutschland kostenlos beraten lassen. Weitere Informationen erhaltet ihr zudem unter oder www.klicksafe.de.

Tipp 9

Anzeige erstatten

Sobald das Cybermobbing über Beleidigungen hinausgeht oder euch andere offizielle Stellen dazu raten, dann informiert bitte die Polizei. Bei schwerwiegenden Fällen kommt ihr vermutlich nicht drumherum, Anzeige zu erstatten.

Keine Scheu

Eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten, klingt zunächst einmal nach viel Aufwand und unangenehmen Fragen. Doch dem ist nicht so: Wendet euch vertrauensvoll an die Personen, die für eure Sicherheit da sind. Die Polizei kann am besten einschätzen, ob der Tatbestand für eine Anzeige ausreicht oder nicht.

Eskalation vermeiden

Informationen zum Thema Cybermobbing bietet übrigens auch die Internetseite www.polizei-beratung.de. Scheut euch nicht, rechtzeitig mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, sofern ihr Sorge habt, dass die Mobbing-Attacken eskalieren könnten.

Tipp 10

Nicht wegschauen!

Vielleicht habt ihr am eigenen Leib erfahren müssen, wie es sich anfühlt, Opfer von Cybermobbing geworden zu sein. Dann könnt ihr euch in die Lage derer versetzen, denen es zurzeit ähnlich geht. Lasst sie mit ihren Sorgen nicht alleine!

Eigene Erfahrungen einbringen

Wie in vielen Situationen im Leben gilt auch hier: Nicht wegschauen! Wer selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann wertvolle Tipps weitergeben. Für wen das Thema Cybermobbing hingegen Neuland ist, kann zumindest unterstützend und aufbauend zur Seite stehen.

Gemeinsam seid ihr stark!

Ein wichtiger Effekt des gemeinsamen Vorgehens ist, dass die Täter ihre Beleidigungen oft einstellen, wenn sie merken, dass sie nicht nur gegen eine Person ankämpfen. Präsentiert euch als eine Einheit, und vielleicht lassen die feigen Attacken dann nach.

Cyber-Mobbing verhindern

Was ist Cybermobbing?

Belästigung, Bedrohungen, Beleidigung oder Bloßstellung über Internet oder Handy

Wenn du im Internet belästigt wirst

Antworte nicht auf beleidigende oder bedrohliche Nachrichten, SMS, Mails oder Posts.

Rede mit deinen Eltern oder einer Vertrauensperson darüber.

Toleriere keine Bilder oder Videos, zu deren Veröffentlichung du keine Einwilligung gibst.

Sichere alles als Beweismittel, Belästigung in sozialen Netzwerken am besten mithilfe eines Screenshots (Drucktaste und dann in einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Paint) einfügen und speichern).

Cybermobbing ist kein Kavaliersdelikt oder gar Spaß, sondern beinhaltet eine Reihe von Straftaten. Erstatte bei schwerwiegenden Fällen Anzeige!

Hier gibt es weitere Information , Hilfslinks und Notfallnummern:

Was sind eure Erfahrungen mit Cybermobbing?

Tracey is the Contributing Editor for Foodies100, Tots100, Hibs100 and Trips100. She also blogs at PackThePJs. Tracey writes mainly about family travel; from days out to road trips with her pet dogs, to cruises and long-haul tropical destinations. Her family consists of her husband Huw, a medical writer, Millie-Mae (14), Toby (12) and Izzy and Jack the spaniels